Prävention
Die beste Prävention ist, wenn klassische Alarmsignale gar nicht erst auftreten müssen, sondern schon vorher die Situation in Ihrem Unternehmen so ist, dass Burn-out aktiv verhindert wird. Aber auch wenn die Alarmsignale schon da sind, ist es noch nicht zu spät. Es erfordert aber, dass eine offene Kommunikation herrscht und das auf Seiten Ihres Betriebes auch der Willen da ist an den Problemen, die dem Burn-out u.a. zugrunde liegen, arbeiten zu wollen.
Was Sie schon vor dem Auftreten eines Burn-out-Falles tun können:
- Offene und transparente Kommunikation leben, in der auch konstruktive Kritik erlaubt ist.
- Kontinuierliches Überprüfen Ihrer Prozesse und Arbeitsweise.
- Anlaufstelle (analog einem Ombudsmann) einrichten, wo Mitarbeitende neutralen Rat und Hilfe einholen können wenn nötig.
- Regelmässige Meetings, in dem die Arbeitssituation eines Mitarbeitenden thematisiert wird, nicht erst auf Halbjahres- oder Jahresgespräch warten.
- E-Mail- und Geschäftsnatelnutzung einschränken, dass zum Beispiel ab 18 Uhr abends keine E-Mails oder Anrufe gemacht werden (ausser in Notfällen).
- Regelmässige Informationsveranstaltungen zur Thematik machen um alle zu sensibilisieren.
Das sind nur einige Anregungen, was sinnvoll sein könnte um Burn-outs schon zum Vornerein zu verhindern. Aber auch mit bestem Wille und bester Absicht durch Sie als Arbeitgeber kann ein Mitarbeiter in ein Burn-out rutschen. Deshalb hier einige Anzeichen, die es geben kann, wenn jemand in ein Burn-out rutscht:
- Gereiztheit
- Macht einen permanent gestressten Eindruck
- Scheint sich auch nach einem Wochenende oder den Ferien nicht erholt zu haben
- Hat Konzentrationsschwierigkeiten
- Fehler in der Arbeit schleichen sich ein
- Priorisierung der Aufgaben fällt dem Mitarbeitenden schwerer als sonst
- Der Mitarbeitende vertröstet Sie immer öfter, bis eine Aufgabe erledigt worden ist
- Schlafmangel
Das alles können, müssen aber nicht zwingend Anzeichen sein, dass ein Mitarbeitender in ein Burn-out schlittern könnte. Zusätzlicher Tipp: Andere Burnies sind meist auch gute Antennen um bei anderen Arbeitskollegen ein drohendes Burn-out wahrzunehmen. Dies bedingt aber, dass sie offen kommunizieren können und wollen, dass sie ein Burn-out hatten. Wenn Ihnen dies in Ihrem Unternehmen gelingt, dann nehmen Sie auch die Angst davor abgestempelt zu werden, was das Leben einem zurückkehrenden Burnie enorm erleichtern kann.
Was können Sie tun, wenn die oben genannten Anzeichen schon aufgetreten sind? Das Wichtigste gleich vorneweg: verlieren Sie keine weitere Zeit mehr, fangen Sie sofort mit Gegen- oder Entlastungsmassnahmen an. Ergänzend zu den erstgenannten Gründen weiter oben, hier noch einige zusätzliche Tipps:
- Ermöglichen Sie dem Mitarbeitenden eine Verschnaufpause. Entweder stehen gerade sowieso Ferien an oder lassen Sie ihn/sie wissen, dass er/sie sich eine zwei bis drei Wochen lange Auszeit (am besten über eine ärztliche Krankschreibung) nehmen kann und Siehinter ihm/ihr stehen.
- Entlasten Sie Ihren Mitarbeitenden, indem Sie gemeinsam mit ihm/ihr anschauen, welche Aufgaben sofort abgegeben werden könnten, falls eine kurzfristige Auszeit nicht möglich ist (evtl. hat Ihr Mitarbeitende Angst, dass er/sie dadurch die Arbeitsstelle verlieren könnte). Lassen Sie ihm/ihr auch weiterhin wichtige Aufgaben, so dass sich Ihr Mitarbeitende weiterhin gebraucht fühlt.
- Mittel- bis langfristig, wenn der Mitarbeitende wieder Kraft, Energie und Lebensmut getankt hat, sollten Sie genau anschauen, weshalb es zu einem „Beinahe-Burn-out“ gekommen ist. Seien Sie offen für Kritik und ändern Sie wenn nötig Prozesse oder Arbeitsschritte.
- Richten Sie ein „Mitarbeiter-Gesundheitsmanagement“ ein. Dies kann im einfachsten Fall zum Beispiel einen Beitrag für einen Yoga- oder Meditationskurs sein. Genauso wie Krankenkassen mittlerweilen die Gesundheit ihrer Versicherten unterstützen, können Sie aktiv etwas für die psychische wie auch physische Gesundheit tun.